Zum Thema Trinkkultur lassen sich nicht nur Becher, sondern auch ganze Bücher füllen. In diesem Blogbeitrag wollen wir einen kleinen Streifzug durch einige Aspekte machen, die damit verbunden sind. Starten wir mit einer allgemeinen Definition.

Trinkkultur: Was heißt das überhaupt?

Meistens ist damit alles rund den Konsum von alkoholischen Getränken gemeint – dieser Abgrenzung wollen wir auch hier folgen. Unter dem Begriff lässt sich also alles zusammenfassen, was mit dem Zubereiten, Darbieten und Zu-sich-Nehmen von (alkoholischen) Getränken als Genussmittel zu tun hat.

Die Geschichte der Trinkkultur

An zwei Getränken kommt man nicht vorbei, wenn man von Trinkkultur redet: Bier und Wein. Bereits über 10.000 Jahre v. Chr. wurde Bier getrunken – es ist also ein früher Bestandteil der Hochkulturen.

Etwas später, in etwa 8.000 vor Christus, begann man in den klimatisch begünstigten Regionen des Nahen Ostens Wein zu keltern. Und diese Fertigkeit verbreitete sich dann rasch im gesamten Mittelmeerraum.
Doch sehen wir uns diese zwei Grundlagen der Trinkkultur noch etwas näher an:

Bier als Alltagsgetränk

Bier entsteht primär durch die Gärung der stärkehaltigen Stoffe (Zucker) von Getreide und wurde in früheren Zeiten von Jung und Alt sozusagen als Wasser-Ersatz getrunken. Einerseits, weil der Alkoholgehalt von Bier damals noch sehr gering war und andererseits, weil Bier im Gegensatz zum verfügbaren Wasser weitgehend keimfrei war – dafür sorgte das Kochen der Bierwürze und auch der Alkohol.

Die Bezeichnung „Flüssiges Brot“ stammt aus früheren Zeiten von Hunger und Not. Bier stellte wegen seines Energiegehaltes eine wichtige Ergänzung zur oft dürftigen Ernährung dar. Außerdem bot es einen entscheidenden Vorteil: Getreide wurde als Bier in flüssiger Form konserviert und genießbar gemacht. Und man konnte auch minderwertiges Getreide dazu verwenden, anstatt es entsorgen zu müssen.

Wein wurde zum Kultgetränk

Während die Germanen Bier und Met tranken, hatte die Trinkkultur der alten Griechen und Römer den Wein zum Gegenstand. Der Wein wurde damals als Wasser-Mischgetränk zu sich genommen – wenig angesehen war es, den Wein pur zu trinken.

Rund um den Weingenuss entstand also schon eine „höhere“ Trinkkultur. Im Gegensatz zum Alltagsgetränk Bier, welches oft im eigenen Haushalt hergestellt wurde, war die Produktion von Wein wesentlich aufwendiger – vom Anbau bis zur Verarbeitung. Mit der Wein-Trinkkultur entwickelten sich besondere Kulturlandschaften, wie z.B. in der Wachau.

Wein wurde als „Geschenk der Götter“ gepriesen und der Trinkgenuss wurde mit verschiedenen Ritualen und Zeremonien verbunden. Im antiken Griechenland war man der Überzeugung, dass die Götter nur zuhören, wenn genügend Wein getrunken wird.

Ein Prost für die Gesundheit

Übrigens geht auch das Anstoßen vor dem ersten Schluck auf die alten Griechen zurück. Um zu vermeiden, vergifteten Wein vorgesetzt zu bekommen, wurden die Trinkbecher so kräftig aneinandergeschlagen, dass etwas von dem einen in den anderen hinüberschwappte. Auch der dabei unverzichtbare Blick in die Augen des Gegenübers war primär ein Kontrollblick, um mögliche böse Absichten im Mienenspiel des Gegenübers zu erkennen.

Der Genuss von Alkohol war immer schon eine soziale Angelegenheit. Weltweit ist es üblich, alkoholische Getränke mit anderen zu teilen und dabei soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.
In allen Kulturen gibt es verschiedene Gebräuche und Regeln rund ums Trinken. Eine kulturübergreifende Regel scheint jedenfalls zu sein, dass einsames Trinken verpönt ist.

Trinkkultur und Kulturveränderung

Manche Forscher sind davon überzeugt, dass die Menschen bereits Gefallen an fermentierten, alkoholischen Früchten fanden, bevor sie sesshaft wurden. Mehr noch, sie glauben, dass das Verlangen nach Alkohol sogar mit ein Grund dafür war, das Dasein als Jäger und Sammler aufzugeben und Getreide und Trauben anzupflanzen, um Bier und Wein herstellen zu können.

Alkohol – die erfolgreichste Droge der Welt

Die Freude am Alkoholgenuss hat sich über die Jahrtausende bis heute gehalten. Alle Versuche, den Menschen diese und andere Drogen vorzuenthalten, sind kläglich gescheitert.

Als die USA um 1920 versuchten, ihre Bevölkerung mit einem strikten Alkoholverbot auf den vermeintlichen Pfad der Tugend zu lenken, hatte das verschiedene Effekte, nur nicht die gewünschten – der Alkohol floss in illegalen Strömen, die Steuereinnahmen sanken und die Kriminalität nahm rasant zu.

Mitte der 1920er Jahre soll in New York die Zahl der „Speakeasys“ – so wurden die verbotenen „Flüsterkneipen“ genannt – geradezu explodiert sein (von rund 5.000 auf über 30.000 bzw. sogar rund 100.000 nach anderen Schätzungen).

Und die italienische Mafia „Cosa Nostra“, die jüdische „Kosher Nostra“ und große Familien wie der Kennedy-Clan verdienten Unsummen mit Produktion und Vertrieb von minderwertigem Fusel. 1933 war das „ehrenhafte Experiment Prohibition“ dann wieder Geschichte.

Der Umgang mit Alkohol

Ein völliges Verbot ist – wie die Erfahrung zeigt – meist wenig zielführend. Eine Gesellschaft kann allerdings mit Alkohol anders umgehen, als ihn zu verbieten oder gar nicht zu regulieren. Dabei gibt es verschiedene Arten von Trinkkulturen.
Das eine Extrem ist eine prohibitive Gesellschaft. In der islamischen Welt ist Alkohol häufig verboten, hier ist er nur als Medizin zulässig und wird zumindest nicht im öffentlichen Raum getrunken.
In der jüdischen Kultur ist es Sitte, ausnahmsweise und nur zu genau definierten Anlässen Alkohol zu trinken.
In anderen Gesellschaften ist der Alkoholkonsum nicht per se beschränkt, aber auch nicht immer üblich. In Ländern wie Spanien, Italien, Griechenland oder Frankreich wird auch im Alltag in kleineren Mengen getrunken. In Skandinavien ist Alkoholkonsum wiederum zu Festen und am Wochenende üblich – dafür gleich in größeren Mengen.
Und am exzessiven Ende stehen Kulturen, in denen der Konsum von Hochprozentigem auch im Alltag normal ist.

Die Zukunft der Trinkkultur

Der weltweite Konsum von Alkohol ist seit 1990 um satte 70 % gestiegen. Besonders starke Steigerungsraten sind in den aufstrebenden Volkswirtschaften wie China und Indien zu verzeichnen. Hier gilt es in der neuen Mittel- und Oberschicht als Statussymbol, teure Importweine und -spirituosen aus aller Welt zu konsumieren.

Aber auch in Spanien, Frankreich, Schweiz, Österreich, Slowenien, Kroatien und den meisten Ländern des ehemaligen Ostblocks steigt der Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol kontinuierlich.

Insgesamt gibt es laut einem aktuellen Bericht der WHO aber durchaus positive Tendenzen, denn gleichzeitig sinkt die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle. Die Menschheit lernt also offensichtlich immer besser, mit dieser Droge umzugehen.

Trinkkultur in Europa und Österreich

In Europa herrscht je nach Gebiet, Gesellschaft oder Gesetz eine unterschiedliche Trinkkultur. Hier unterscheidet sich, was getrunken wird, wie viel, was dazu gegessen wird und wie die sonstigen Rahmenbedingungen aussehen. Dabei spielen Trinkrituale oft eine Rolle – bei feierlichen Anlässen wird das Glas gehoben, bedeutende Worte gesprochen und auf das Wohl oder das Glück der Menschen getrunken.

Aperitif und Digestif

„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ sagt der Volksmund. Und so hat das Trinken auch besonders als Essensbegleitung Bedeutung. Vor dem Essen soll es Appetit und Gespräche anregen sowie die Wartezeit auf das Essen verkürzen, währenddessen geschmacklich passen und dem Speisebrei den Weg in den Magen erleichtern und nach dem Mahl die Verdauung unterstützen.

Als Aperitif werden unterschiedlichste Getränke gereicht – von Bier über Schaumwein bis hin zu Likören oder Cocktails. Als Digestif wird meist ein hochprozentiges Getränk in kleiner Menge getrunken, z.B. Brandwein, Obstschnäpse oder – wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung besonders gern – der Schwedenbitter.

Sowohl beim Aperitif wie auch beim Digestif spielen Bitterstoffe oft eine Rolle, weil sie die Produktion von Verdauungssäften anregen und so die Verarbeitung der Nahrung ideal vorbereiten.

Der Echte Schwedenbitter

Der Echte Schwedenbitter kann dahingehend besonders gute Dienste erweisen – denn er enthält insgesamt 19 verschiedene Kräuter, die in ihrem Zusammenspiel anregend auf die Verdauung wirken – und laut übereinstimmender Kundenmeinungen ist er im Vergleich zu vielen ähnlichen Produkten auch deutlich schmackhafter.

Probieren Sie den Echten Schwedenbitter – in unserem Shop finden Sie sowohl die klassische Form als alkoholische Lösung, aber auch Schwedenbitter als alkoholfreies Pulver.

Auf unsere Trinkkultur – wohl bekomm’s!