In diesem Artikel präsentieren wir Ihnen fünf Heilkräuter-Rezepte, die sowohl zur inneren, als auch zur äußeren Anwendung geeignet sind. Wir behandeln die genaue Zubereitung der einzelnen Teeauszüge und die positiven Wirkungsweisen der in ihnen enthaltenen Kräuter auf den menschlichen Organismus.

 

1. Schafgarbe

Schon im Altertum war die Schafgarbe bei den Nordamerikanischen Indianern, den Chinesen, den Germanen und den Griechen als Heilpflanze bekannt. Homer würdigte sie in seinem Epos über den Trojanischen Krieg als probates Mittel zur Stillung von Blutungen und zur Wundheilung. In der Volksmedizin wird sie innerlich primär zur Stärkung der Leber, Linderung von Krämpfen und Verdauungsbeschwerden und zur Regulierung des Blutdrucks eingesetzt. Äußerlich kommt der Sud der Schafgarbe als Kompresse gegen Menstruationsschmerzen, Krampfadern, Ekzeme und verschiedene Hautkrankheiten zur Anwendung. Als Sitzbad wirkt der Schafgarben-Auszug gegen Hämorrhoiden.

Heilkräuter-Rezept Schafgarbe:

Zur Zubereitung des Schafgarben-Tees werden zwei bis drei Teelöffel mit einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen. Dann lässt man diese Mischung 10 bis 15 Minuten lang zugedeckt ziehen und gießt den Tee anschließend durch ein Sieb. Dieser Schafgarbentee sollte zwischen den Mahlzeiten drei bis vier Mal über den Tag verteilt getrunken werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

 

2. Johanniskraut

Ebenso wie die Schafgarbe kommt das Johanniskraut weltweit in Heilkräuter-Rezepten vor. Die Familie der Johanniskräuter ist nämlich mit ihren über 500 Unterarten global verbreitet, die Polregionen ausgenommen. Der Name des Krauts bezieht sich auf Johannes, den Täufer, da es um den Johannistag, den 24. Juni, zu blühen beginnt. Seit der Antike gilt es in der Naturheilkunde als beruhigend, stresslindernd, entzündungshemmend, schlaffördernd, schmerzstillend, fiebersenkend und wird mit Erfolg gegen Depressionen und Kopfschmerzen eingesetzt.

Heilkräuter-Rezept Johanniskraut:

Das Rezept zur Herstellung von Tee aus den Blüten des Johanniskrautes ist ident mit dem der Schafgarbe: Zwei bis drei Teelöffel der getrockneten und zerstoßenen Blüten werden in ein Teenetz gefüllt, mit rund 250 ml kochendem Wasser übergossen und rund 10 Minuten ziehen gelassen. Anschließend wird das Netz entfernt und der Tee genossen. Bei Fieber und Migräne kommt der Sud auch äußerlich in Form von warmen Umschlägen zur Anwendung.

 

3. Wacholder

Der Wacholder ist das am weitesten verbreitete Nadelgehölz unseres Planeten. Er ist im Norden bis Südgrönland und in den Bergen bis zu einer Seehöhe von 4.000 Metern auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde zu finden. In der traditionellen Medizin Europas dient der Wacholder zur Förderung der Verdauung, der Harnausscheidung und als Mittel gegen Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfe und Sodbrennen. Seitens der Schulmedizin ist das Wacholderbeeröl in Deutschland als Arzneimittel gegen Verdauungsbeschwerden zugelassen. Dieses Öl wird auch erfolgreich in heißem Wasser gelöst gegen Bronchitis und andere Beeinträchtigungen der Atemwege inhaliert. Zur äußerlichen Anwendung dient Wacholderöl in Form von heißen wie auch kalten Umschlägen gegen Gelenksschmerzen und rheumatische Beschwerden.

Wacholder Heilkräuter-Rezept:

Zur Herstellung eines Wacholdertees wird die Menge eines Teelöffels an Wacholderbeeren in einem Mörser leicht angedrückt, um die Aromen freizusetzen. Anschließend werden die Beeren in einem Teesieb mit rund einem Viertelliter kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Der so gewonnene Sud hilft als Tee beim Durchspülen der Nieren, wodurch Harnwegsinfektionen und Reizblase gelindert bzw. verhindert werden. Da Wacholder aber ab einer Menge von 2 Gramm leicht giftig wirkt, sollte er bei einer bereits bestehenden Nierenerkrankung und während einer Schwangerschaft nicht zur Anwendung kommen.

 

4. Baldrian

Das Verbreitungsgebiet des Baldrians ist auf Europa und Westasien beschränkt. Als pharmazeutische Droge dient beim Baldrian ausschließlich die Wurzel, die zu den bekanntesten pflanzlichen Beruhigungsmitteln zählt.

Baldrian Heilkräuter-Rezept:

Das Prozedere für eine Baldrian-Heilkräuter-Rezeptur ist allerdings nichts für Spontantrinker. Nachdem man zwei Teelöffel der Wurzel mit 250 ml kaltem Wasser übergossen hat, muss der Sud nämlich 12 Stunden ziehen gelassen werden. Danach erst wird der Tee gefiltert, auf Zimmertemperatur erwärmt und lauwarm getrunken.

Das Hauptanwendungsgebiet für diesen sogenannten Kaltauszug liegt in der Bekämpfung von Schlaflosigkeit. Darüber hinaus wirkt Baldrian entspannend, krampflösend, gegen Magenbeschwerden, Verspannungen, Unruhe und gegen zu hohen Blutdruck.

 

5. Der Echte Schwedenbitter

Einen gesunden Genuss für zwischendurch garantiert der Echte Schwedenbitter. Er basiert auf einem alten Heilkräuter-Rezept, das insgesamt 19 verschiedene Pflanzen beinhaltet. Diese Heilkräuter-Mixtur hilft innerlich angewandt bei Magen- und Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl sowie bei Erkältungen und Kreislaufbeschwerden. Um diesen Leiden aber vorzubeugen, empfiehlt es sich nach jeder Mahlzeit einen kleinen Schluck dieses altbewährten Elixiers zu sich zu nehmen. Aber auch bei äußerlicher Anwendung hilft der Echte Schwedenbitter gegen allerlei Beschwerden. So beispielsweise unter anderem gegen Akne, Furunkel, Cellulite, Hühneraugen, Hautausschläge und bei Insektenstichen.

 

Fazit

Das Wissen über die heilenden Kräfte mancher Kräuter gibt es seit Bestehen der Menschheit. Und sogar aus der Fauna gibt es einige Beispiele, dass Tiere bei gewissen Leiden spezielle Pflanzen oder Früchte zu sich nehmen, um diese zu lindern. Der Volksmund spricht wohl eine bedeutende Weisheit, wenn er behauptet: “Gegen (fast) jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen!“